Fachtagung am 12. und 13. Mai 2016

Pflege im Zeichen des Roten Kreuzes: Werte. Verbinden. Uns.

 „Werte. Verbinden. Uns.“ – unter diesem Motto hat der Verband der Schwesternschaften vom DRK e. V. am 12. und 13. Mai Rotkreuzschwestern und Interessierte zur Berufsethische Grundsätze-Fachtagung nach Berlin eingeladen. Die Berufsethischen Grundsätze der Schwesternschaften vom DRK – Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität – bilden für die Mitglieder das ethische Fundament ihres beruflichen Handelns und dienen als verbindende Komponente im beruflichen Alltag sowie im allgemeinen Berufsverständnis. Den Anspruch der Veranstaltung definierte Generaloberin Gabriele Müller-Stutzer wie folgt: „Diese Fachtagung soll Pflege als eines der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung positionieren. Sie ist aber auch bewusst am Internationalen Tag der Pflege als Anerkennung für unsere Rotkreuzschwestern gedacht. Wir wollten im ökonomisch geprägten Gesundheitswesen unseren Mitgliedern und Mitarbeitern auf der Fachtagung die Gelegenheit geben, innezuhalten und sich auf die eigenen Werte zurückzubesinnen. Unsere Rotkreuzschwestern sollen hier die Chance bekommen, sich fernab des Berufsalltages mit den bereits seit 50 Jahren bestehenden Rotkreuzgrundsätzen und unserem daraus vor 20 Jahren abgeleiteten berufsethischen Fundament, den Berufsethischen Grundsätzen, kreativ und aktiv auseinanderzusetzen und sie aus heutiger Sicht zu interpretieren“.

600 Rotkreuzschwestern aus ganz Deutschland trafen sich zu diesem Ereignis im bcc (Berliner CongressCenter) in Berlin und nahmen am „Abenteuer BEG“ mit großem Spaß teil. Den Auftakt machte wie immer der gemeinsame ökumenische Gottesdienst mit dem Thema „Zeit für uns“ in der St. Marienkirche. „Bei dem Gottesdienst ist mir einmal mehr meine Zugehörigkeit zu einer starken und großen DRK-Gemeinschaft bewusst geworden“, so Inge Pilgrim-Schäfer.

15 Mitglieder aus unserer Schwesternschaft waren mit dabei und konnten sich aktiv an den Inhalten beteiligen, aber auch mit viel Spaß und Kreativität die Tage in Berlin erleben. Doch nicht nur das Arbeiten an den Themenworkshops, sondern das MITEINANDER – miteinander reden, Zeit verbringen und sich kennenlernen – das war einer der wichtigeren Schwerpunkte der Tagung. „Mir ist klar geworden, dass wir in einer festen Gemeinschaft leben: Wir sind sehr stark und wir sind eine Einheit“, betonte Daniele Goldbach.

Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege kam ebenfalls nicht zu kurz. So wurde im Rahmen der ersten „Langen Nacht der Pflege“ sehr emotional und kontrovers über die brandaktuellen Themen wie Pflegekammer und generalistische Pflegeausbildung diskutiert. Die Diskutanten wie Karl-Josef Laumann (CDU), Staatssekretär BMG und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege, Generaloberin Edith Dürr, Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Silvia Bühler, Mitglied des ver.di- Bundesvorstandes und andere lieferten sich knallharte Argumente und gaben dem Publikum einen detaillierten Einblick in die facettenreiche Welt der Pflege.

Eine Vielzahl an Workshops und Werkstätten zum Thema BEG bereicherte die zwei Tage. Es war für jeden etwas dabei: Graffiti-Werkstatt, BEG-Malen, Fotografieren, Social Media oder Musik-Werkstatt sowie Vorträge zu den aktuellen Pflegethemen. Jeder konnte sich nach Wunsch die Schwerpunkte setzen und sich mit den Themen ganz individuell auseinandersetzen.

Natürlich gab es auch sehr leckeres Essen und am späten Abend auch tanzbare Musik; außerdem sehr viele Gespräche, sehr viel gute Laune und viele neue Kontakte – ganz unter dem Motto „Werte. Verbinden. Uns.“

Der zweite Tag der Veranstaltung startete mit dem Thema „Aktiv in den Tag – Fit für BEG“. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, an diversen Mitmachseminaren teilzunehmen, wie z. B. Tai Chi, Yoga, Qigong oder Shiatsu. Thematisch ging der Tag mit dem Vortrag von Elke Siefken-Henß, unserem Mitglied aus der Marburger Schwesternschaft, zum Thema „Ethik in der Pflege“ weiter. Was bedeutet Ethik in der Pflege? Welche Relevanz hat dies für meinen Berufsalltag und wo gibt es Verknüpfungen zu unseren Berufsethischen Grundsätzen? Diesen und anderen Fragen ist Elke Siefken-Henß in ihrem sehr fundierten Vortrag nachgegangen und hat viele spannende Schlüsse auch aus der Theorie der Ethik gezogen.

Es war eine gelungene Veranstaltung mit viel Herz, Inhalt und Mensch! So sagten unsere Mitglieder Stella Kächele-Barz und Kirstin Hobsch nach der Veranstaltung: „Ich fand es beeindruckend zu sehen, dass wir als Verein ernst genommen werden und auch berufspolitisch repräsentiert werden – wir haben enorme Power! Der Slogan der Tagung „Werte. Verbinden. Uns.“ hat funktioniert.“ Und: „Ich bin selbstbewusster geworden und trete als Rotkreuzschwester nun anders auf. Ich bin stolz darauf, diesem Verein anzugehören.“

Unsere Oberin Gabriele Müller-Stutzer, die auch gleichzeitig die Präsidentin des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK ist, führte mit viel Humor, Leichtigkeit und Kompetenz durch die gesamte Veranstaltung. Am Ende der Veranstaltung bedankten sich die Mitglieder für ihre großartige Arbeit mit Standing Ovations.
Gerade solche Plattformen ermöglichen den wertvollen Austausch zwischen den Mitgliedern und schaffen so Kontakte und Synergien zwischen den Schwesternschaften.

Weitere Impressionen, Vorträge und Filme erhalten Sie auf den Seiten des Verbandes: www.rotkreuzschwestern.de oder www.beg-fachtagung.de