Wir schulen ehrenamtliche Krisen- und Testhelfer*innen

Von Donnerstag bis Samstag haben wir zwölf ehrenamtliche Krisenhelfer*innen in Kooperation mit der Universitätsstadt Marburg geschult.

Um die Versorgung der Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen in Extremsituationen sicherzustellen, hat die DRK-Schwesternschaft Marburg zwölf ehrenamtliche Krisenhelfer*innen für die Altenpflege geschult. „Bei Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen sind in den vergangenen Monaten durch Krankheitsausfälle und Quarantänemaßnahmen schnell große Engpässe in der Pflege und Betreuung entstanden, und die Versorgung der Bewohner*innen war in akuter Gefahr“, erklärte Oberin Iris Richter-Plewka. „Ende des vergangenen Jahres haben sich daraufhin viele Menschen bereit erklärt, in solchen Situationen z. T. ehrenamtlich und kurzfristig einzuspringen. Wenngleich wir hoffen, dass zunächst einmal solche Situationen nicht mehr entstehen, so haben wir dennoch ein Schulungskonzept für eine Kurzschulung für ,Krisenhelfer‘ entwickelt, um diese mit den wichtigsten Kenntnissen und Fertigkeiten auszustatten. Immerhin können solche Situationen immer wieder auftreten.”

Die Universitätsstadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf haben einen gemeinsamen Pflegepool aufgebaut, bei dem sich potenzielle Helfer*innen mit Erfahrung in der Pflege anmelden können. Darüber hinaus werden aber immer wieder auch Personen gesucht, die unter Anleitung und Aufsicht von Fachpersonal kurzfristig Unterstützung leisten können.

In einem dreitägigen Kurs haben nun zunächst insgesamt zwölf Teilnehmer*innen gelernt, Pflegeteams in Alten- und Pflegeheimen in Ausnahmesituationen wie extremem Personalnotstand kurzzeitig zu unterstützen. Diese Schulung ersetzt dabei nicht die üblichen Ausbildungsgänge in der Pflege oder die mehrwöchige Pflegehilfe-Schulung, es ist demnach keine Ausbildung „Pflege light”. Vielmehr haben die Teilnehmer*innen nun das nötige Handwerkszeug, um im Notfall und unter Aufsicht von Pflegefachkräften hilfreiche Handreichungen und angemessene Unterstützung für die Bewohner*innen zu gewährleisten. Zentrale Inhalte der Kurzschulung waren unter anderem Hygienegrundlagen und Infektionsschutzmaßnahmen, Unterstützung bei Bewegung und Mobilisation, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Grundlagen der Körperpflege, Kommunikation mit demenziell erkrankten Menschen sowie organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen. Die Schulung war für die ehrenamtlichen Helfer*innen kostenlos.

Teilnehmer Ahmad Al Ahmad sagte: „Ich habe das Gefühl, dass es meine Aufgabe ist, in dieser schweren Zeit auch anderen Menschen zu helfen. Die Schulung der DRK-Schwesternschaft Marburg e.V. hat mich optimal auf meinen Einsatz als Krisenhelfer vorbereitet!“

Darüber hinaus hat die DRK-Schwesternschaft Marburg in Kooperation mit der Universitätsstadt Marburg Schulungen für Testhelfer*innen zur Durchführung von Antigen-Schnelltest auf SARS-CoV-2 organisiert und durchgeführt. Insgesamt wurden so rund 120 Personen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die sie benötigen, um künftig für die Stadt in Schulen als Testhelfer*innen eingesetzt zu werden. „Wir sind froh und dankbar, dass die DRK-Schwesternschaft uns die Fortbildungen für die Ehrenamtlichen so kurzfristig und professionell angeboten und durchgeführt hat“, sagte die Leiterin des Marburger Ordnungsamts, Regina Lang. Unter ihrer Regie wurden die Freiwilligen aus der Stadtverwaltung sowie Ehrenamtliche des Pflegepools und der städtischen Corona-Hilfe für die Schulung motiviert und gefunden. „Wir sind dadurch in der Lage, schnell mit ausgebildeten Helfer*innen in den Schulen zu testen, sobald es damit flächendeckend losgeht.“