Wir im Quartier

Wir haben ein neues Aufgabenfeld und möchten Ihnen heute unsere Koordinatorin für die Alltagshilfe vorstellen...

Dass ältere Mitbürger*innen möglichst lange in ihrem eigenen Haushalt bleiben und ein selbstbestimmtes Leben führen können – das ist Susanne Veit ein besonderes Anliegen. Die 54-Jährige ist Koordinatorin des Projekts „Wir im Quartier!“, über das Bürger*innen der Gemeinde Weimar niedrigschwellige Alltagshilfen bekommen. Anfang des Jahres hat die DRK-Schwesternschaft Marburg die Trägerschaft für das Angebot übernommen. Für Susanne Veit, die selbst seit mehr als 35 Jahren Mitglied in der Schwesternschaft ist, eine schöne Entwicklung: „Ich freue mich sehr, dass wir die in den letzten Jahren aufgebauten Unterstützungsangebote mit der DRK-Schwesternschaft nahtlos weiterführen und weiter ausbauen können“, sagt die gelernte Krankenschwester. Seit 2015 koordiniert sie das Projekt, das seinerzeit als Teil des Fördervereins für Bürgerhilfe Weimar initiiert wurde.

Susanne Veit bringt Unterstützungsbedürftige und Helfer*innen zusammen; sie führt Gespräche mit den Beteiligten, fragt die Neigungen und Bedürfnisse ab und überlegt, welche Helfer*innen gut zu welchen Klient*innen passen. Außerdem organisiert sie die Schulungen für die Ehrenamtlichen und rechnet die Kosten mit den Pflegekassen ab. Auch dafür, das Angebot in verschiedenen Gruppen der Gemeinde – wie Ortsbeirat oder Kirchenvorstand – und bei möglichen Kooperationspartnern vorzustellen, ist sie verantwortlich. 

Susanne Veit freut sich, dass das Projekt mittlerweile gut etabliert ist und die Hemmschwelle von Menschen, die die Alltagshilfen in Anspruch nehmen wollen, gesunken ist. „Am Anfang wurde ich oft auf der Straße oder beim Einkaufen angesprochen“, erzählt sie; da sei es den Bürger*innen noch unangenehm gewesen, in ihr Büro zu kommen und um Hilfe zu bitten. Inzwischen sei der Zuspruch stark gestiegen, und die Menschen fänden es nicht mehr so schlimm, Hilfe anzunehmen.

„Die Aufnahme in einem Pflegeheim soll möglichst weit hinausgeschoben werden“, erklärt Susanne Veit das große Ziel des Projekts. „Außerdem möchten wir der Vereinsamung von älteren Menschen entgegenwirken“ – das sei gerade in Zeiten von Corona und von „Social Distancing“ ein wichtiger Punkt. Die Pandemie stelle alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Einigen Klient*innen und Helfer*innen sei das Risiko einer Ansteckung auch bei Einhaltung aller Hygieneregeln zu groß, berichtet Susanne Veit; andere wiederum wollten gerade jetzt, dass jemand sie besucht, weil sie sich so einsam fühlten. 
Die Koordinatorin hofft, dass bald wieder mehr gemeinsame Aktivitäten angeboten werden können wie der gemeinsame Mittagstisch oder die Mitsing-Nachmittage. Außerdem hat sie Ideen für weitere auch generationenübergreifende Gruppenangebote. „Viele Senior*innen vermissen diese sozialen Treffpunkte“, sagt Susanne Veit. Deshalb will die Rotkreuzschwester mit „Wir im Quartier!“ auch weiter gegen die Vereinsamung gerade von älteren Menschen arbeiten.

Auf unserem Blog Sister Aktuell, haben wir auch passend dazu ein Interview...