Boys Day 2016

Am 28. April war es dieses Jahr wieder soweit – Boys Day. Der aktuelle OTA-Kurs (Operationstechnische Assistenten) der DRK-Schwesternschaft an der Elisabeth von Thüringen Akademie, bestehend aus 19 Auszubildenden, stellte die Situationen des Alltags eines OTA an fünf verschiedenen Stationen nach, an denen die 22 Jungen alles über diesen Beruf lernen konnten.

An der Station Nähen und Wundverschluss konnten die Jungen an einem Schweinefuß eine chirurgische Wunde mit Hilfe eines Skalpells erzeugen und sie anschließend selbst entweder mit Nadel, Faden und Instrumentarium (Schere, Pinzette und Nadelhalter) oder mit Hilfe des Klammernahtgerätes verschließen.

Nach einer kurzen Demonstration und einer Instruktion der Handhabung der Instrumente durch uns OTA - Schüler, durften die Jungs dann gleich selber loslegen.  Das Interesse war groß und die anfänglichen Berührungsängste waren schnell verflogen. Ruhig und geduldig versuchten sie ihr Glück und hatten auch Erfolg.

Beim Koagulieren und Schneiden mit Hochfrequenzgerät ( HF-Gerät) wurde den Jungen der Stromkreis des Monipolar und Bipolar im Zusammenhang mit der Neutralelektrode erklärt. Selbst Hand anlegen durften die Jungs natürlich auch, wobei ihre Kreativität bis zum Amputieren kleiner Extremitäten des Schweinefußes reichte. Der Sinn dabei war, die Atmosphäre (Geruch) des OP´s hautnah mitzuerleben. Die Jungs hatten immensen Spaß an der Station und gar die Gerüche konnten sie nicht abschrecken.

Beim sterilen Ankleiden konnten die Jungen einen kleinen Einblick in die Sterilität erlangen. Zunächst haben alle eine Haarhaube und eine Mundschutz bekommen. Diese Ausstattung gehört zur allgemeinen Bereichskleindung des OP’s. Danach ging es zum eigentlichen sterilen Ankleiden. Jeder bekam einen Kittel und ein paar sterile Handschuhe womit sie das Handling einmal selbst testen konnten. Dies war nicht immer ganz so einfach. Dennoch waren alle sehr konzentriert und haben interessiert mit gemacht. Die Idee dieser Gruppe lag darin, den Jungen zu zeigen, wie man sich mit Mundschutz, Kittel und Handschuhen fühlt und wie man sich mit dieser speziellen Kleidung überhaupt bewegen darf. Es gehört zum täglichen Arbeiten im OP dazu.

In der Gruppe OP-Lagerung durften sich die Jungs auf einen OP-Tisch legen und sich gegenseitig lagern und steril abdecken. Zu Beginn wurde ausgemacht, um was für eine Verletzung es sich handelt, wer den Patienten und wer das OP-Team spielt. Nachdem das klar war, wurde "der Patient" ordnungsgemäß und mit Hilfe von Lagerungsmaterialien gelagert. Hierbei wurde den Jungs klar gemacht, wie wichtig eine ordentliche Lagerung ist, um spätere Lagerungsschäden zu vermeiden. "Ein Patient der schläft, kann ja auch nicht Bescheid geben, wenn es weh tut!" so die richtige Schlussfolgerung eines Teilnehmers. Nachdem dies geschafft war, durfte aus den verschiedensten Abdecktüchern und -materialien, das Passende zusammen gesucht werden. Mit Hilfe der OTAs wurden dann die zum Teil riesigen Tücher fachmännisch angebracht. Wer wollte durfte dann noch, mit Absprache "des Patienten", das OP-Gebiet mit einfärben.

Eine der Gruppen war die chirurgische Händedesinfektion. Die chirurgische Händedesinfektion zählt zu den wichtigsten Schritten zur Vorbereitung für eine OP. Aus diesem Grund haben wir dieses Thema mit den ''Boys'' besprochen. Es wurde erklärt wie der Ablauf der chirurgischen Händedesinfektion ist und mit was und wann dieser durchgeführt wird. Alle durften es selbst ausprobieren.

Der Tag war voller spannender Erlebnisse und praktischer Arbeit. Zum Abschluss des Tages konnten die Jungs sich den Hubschrauberlandeplatz live anschauen.

Der Text entstand in Zusammenarbeit mit dem aktuellen OTA Kurs – Vielen Dank!